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So können Sicherheitsunter-nehmen ihre eigenen Mitarbeiter schützen

Geschrieben von Jarmo Voegt | 12.09.2024 07:30:00

Die Sicherheitsbranche spielt eine entscheidende Rolle im Schutz von Menschen, Objekten und sensiblen Informationen. Doch oft wird die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter nicht mit derselben Priorität behandelt. Sicherheitskräfte arbeiten häufig unter schwierigen Bedingungen, sei es allein an abgelegenen Orten, nachts oder in gefährlichen Umgebungen. Um das Risiko für die eigenen Mitarbeiter zu minimieren, sollten Sicherheitsunternehmen verstärkt auf moderne Technologien und umfassende Sicherheitsstrategien setzen.

Besonderheiten der Sicherheitsbranche

Sicherheitskräfte sind nicht nur damit beschäftigt, Gefahren für andere zu minimieren, sondern setzen sich selbst erheblichen Risiken aus. Diese können von körperlicher Gewalt, bis hin zu isolierten Arbeitsbedingungen reichen, bei denen Hilfe im Notfall nicht sofort verfügbar ist. Besonders in Situationen, in denen ein Mitarbeiter alleine arbeitet, ist es für das Unternehmen von höchster Priorität, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.

 

Alleinarbeiterschutz: Ein Muss für Sicherheitsunternehmen

In vielen Sicherheitsbereichen, etwa bei Kontrollgängen oder in der Überwachung von abgelegenen Standorten, sind Mitarbeiter häufig allein unterwegs. Die Absicherung solcher Alleinarbeiter ist eine wesentliche Herausforderung, da in Notfällen keine direkte Unterstützung in der Nähe ist. Hier greift der sogenannte Alleinarbeiterschutz, eine Kombination aus technischen Lösungen und organisatorischen Maßnahmen, um das Wohl des Mitarbeiters sicherzustellen.

 

Technische Lösungen als Absicherung

Moderne Technologien wie Online-Wächterkontrollsysteme, können helfen, die Risiken für Alleinarbeiter erheblich zu reduzieren. Zu den wichtigsten Funktionen zählen unter anderem:

  • GPS-Tracking: Durch den Einsatz von GPS-Geräten kann der Standort eines Mitarbeiters in Echtzeit verfolgt werden. Dies ist besonders nützlich, wenn der Mitarbeiter in abgelegenen oder gefährlichen Gebieten arbeitet. Im Falle eines Notfalls kann so sofort Hilfe an den exakten Ort des Mitarbeiters geschickt werden.
  • Kommunikationskanäle: Regelmäßige Funk- oder Smartphone-Kontakte mit der Zentrale sind wichtig, um den Status eines Alleinarbeiters zu überwachen. Bei einem plötzlichen Kommunikationsausfall kann das Unternehmen sofort nach dem Rechten sehen.
  • Verpflichtende Routinemeldungen: Mitarbeiter melden sich in regelmäßigen Abständen über eine App an, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Verpasst ein Mitarbeiter den Check-in, wird dies als Alarm angesehen, und entsprechende Maßnahmen können eingeleitet werden.
  • Panikalarme: In Gefahrensituationen können Mitarbeiter Notsignale absetzen. Dies geschieht zum Beispiel durch das wiederholte Drücken einer Smartphone-Taste. Auf diese Weise kann auch in brenzligen Situationen sofort nach Hilfe gerufen werden.
  • Totmannalarme: Der Totmannalarm ist eine spezielle Funktion, die in Notsituationen aktiviert wird, in denen ein Mitarbeiter nicht mehr in der Lage ist, selbst Hilfe zu rufen. Diese Technologie ist für Sicherheitsunternehmen unerlässlich und hat das Potenzial, Leben zu retten. Ein Totmannalarmgerät überwacht die Bewegungen des Trägers. Wenn über einen bestimmten Zeitraum keine Bewegung registriert wird, etwa weil der Mitarbeiter gestürzt oder bewusstlos geworden ist, löst das System automatisch einen Alarm aus. Dieser Alarm wird dann an eine zentrale Leitstelle oder einen Mitarbeiter in der Nähe weitergeleitet, die sofortige Hilfe organisieren oder leisten können. In Kombination mit GPS kann der genaue Standort des Mitarbeiters übermittelt werden, was die Rettungskräfte direkt an den Unfallort führt.

 

Organisatorische Maßnahmen für die Sicherheit des Wachpersonals

Neben der Technologie sollten auch organisatorische Maßnahmen ergriffen werden:

  • Gefährdungsbeurteilungen: Vor einem neuen Einsatz sollten Unternehmen eine umfassende Gefährdungsbeurteilung durchführen. Dadurch wird sichergestellt, dass potenzielle Gefahrenquellen erkannt und minimiert werden können.
  • Schulungen: Die Schulung der Mitarbeiter in Notfallmaßnahmen, Erster Hilfe und Selbstverteidigung ist hilfreich, um das Risiko zu minimieren. Dies gibt den Angestellten auch ein höheres Sicherheitsgefühl und stärkt ihr Selbstvertrauen.
  • Buddy-Systeme: In besonders gefährlichen Gebieten kann es sinnvoll sein, zwei Mitarbeiter im Team arbeiten zu lassen, damit im Notfall immer jemand vor Ort ist, um Unterstützung zu leisten.

 

Die Bedeutung eines ganzheitlichen Sicherheitskonzeptes

Um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten, sollten Sicherheitsunternehmen auf ein ganzheitliches Sicherheitskonzept setzen. Technische Lösungen wie GPS-Tracking, Alleinarbeiterschutzsysteme und Totmannalarme bieten effektive Möglichkeiten, um Risiken zu minimieren. In Kombination mit organisatorischen Maßnahmen wie Schulungen und Gefährdungsbeurteilungen schaffen Unternehmen ein sicheres Arbeitsumfeld. Die Investition in die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter sorgt nicht nur für eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit, sondern stärkt auch das Vertrauen in das Unternehmen als verantwortungsvollen Arbeitgeber.